Jucken im Intimbereich, Brennen, Trockenheit oder ein unangenehmes Gefühl „da unten“ können den Alltag massiv stören – und sind vielen extrem peinlich. Trotzdem: Intime Beschwerden sind sehr häufig und absolut nichts, wofür man sich schämen muss.

Hier erfährst du die häufigsten Ursachen für Juckreiz und Unbehagen im Intimbereich, typische Symptome und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. So kannst du deine intime Gesundheit besser verstehen und deine Haut im Intimbereich gezielt unterstützen.


Häufige Ursachen für Juckreiz und Unwohlsein im Intimbereich

Im Folgenden findest du typische Auslöser für Beschwerden im Intimbereich – von den Wechseljahren über Scheidenpilz bis hin zu Allergien und Infektionen.


1. Wechseljahre: Intime Trockenheit & Brennen

Mit zunehmendem Alter verändert sich unser Hormonhaushalt – und damit auch die Haut und Schleimhäute im Intimbereich. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, was mehrere Folgen haben kann:

  • Dünnere Vaginalschleimhaut

  • Weniger natürliche Feuchtigkeit

  • Erhöhte Empfindlichkeit

  • Juckreiz, Brennen und Schmerzen, z. B. beim Sex

Zur Behandlung kommen unter anderem infrage:

  • HRT (Hormonersatztherapie) – muss immer mit der Ärztin / dem Arzt besprochen werden

  • Vaginale Östrogenpräparate wie Cremes, Zäpfchen oder Tabletten

  • Sanfte Intimpflege zur Unterstützung der Hautbarriere und zur Linderung von Trockenheit

Wenn du unter starken Beschwerden leidest, ist der Gang zu deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen wichtig – dort könnt ihr gemeinsam die passende Therapie besprechen.


2. Scheidenpilz (Vaginale Candidose / „Thrush“)

Etwa 3 von 4 Frauen haben im Laufe ihres Lebens mindestens einmal einen Scheidenpilz. Auch Männer können betroffen sein. Auslöser ist meist der Hefepilz Candida, der natürlicherweise auf der Haut und Schleimhäuten vorkommt und normalerweise harmlos ist.

Typische Symptome von Scheidenpilz:

  • Starker Juckreiz im Intimbereich

  • Brennen oder Stechen

  • Rötung und Schwellung

  • Dicker, weißlicher Ausfluss, oft als „Hüttenkäse-artig“ beschrieben

Candida fühlt sich in warmem, feuchtem Milieu besonders wohl und vermehrt sich, wenn das natürliche Bakteriengleichgewicht aus dem Takt gerät. Das Risiko steigt z. B. durch:

  • Schwangerschaft

  • Geschwächtes Immunsystem

  • Diabetes

  • Hautirritationen

  • Enge, synthetische Kleidung im Intimbereich

Zur Behandlung werden meist antimykotische (antifungale) Medikamente eingesetzt, die den Hefepilz wieder in Balance bringen.

Zur Vorbeugung kann es helfen,

  • atmungsaktive Unterwäsche zu tragen

  • mild formulierte, pH-ausgeglichene Intimwaschprodukte zu verwenden

  • aggressive Duschgele und Parfüms im Intimbereich zu vermeiden

Regelmäßige, sanfte Intimpflege kann dazu beitragen, Scheidenpilz-Schübe seltener auftreten zu lassen.


3. Allergien & empfindliche Haut im Intimbereich

Die Haut im Intimbereich ist deutlich dünner und sensibler als an vielen anderen Körperstellen. Deshalb reagiert sie schneller gereizt auf:

  • Farbstoffe und Parfüm in Duschgelen, Intimsprays oder Lotionen

  • Latex in Kondomen

  • Bestimmte Inhaltsstoffe in Gleitgelen

  • Hygieneartikel wie Binden, Slipeinlagen oder Tampons mit Duftstoffen oder bestimmten Klebern

Mögliche Folgen:

  • Rötungen

  • Brennen

  • Juckreiz

  • Kleine Risse, wunde Stellen

  • In ausgeprägten Fällen: Intim-Dermatitis / Ekzem

Wichtig ist, genau zu beobachten, was du im Intimbereich verwendest – bis hin zu Waschmittel und Weichspüler. Wenn du einen Verdacht hast:

  • stelle Schritt für Schritt auf milde, parfümfreie Produkte um

  • wähle ggf. latexfreie Kondome

  • greife zu sensiblen Hygieneartikeln ohne Duftstoffe

So kannst du mögliche Auslöser reduzieren und deine Haut im Intimbereich entlasten.


4. Bakterielle Vaginose: Wenn das Gleichgewicht kippt

Die Bakterielle Vaginose (BV) entsteht, wenn sich das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora verschiebt. Die „guten“ Milchsäurebakterien werden weniger, andere Bakterien vermehren sich.

Typische Anzeichen:

  • Unangenehmer, oft fischiger Geruch

  • Dünnflüssiger, grau-weißer Ausfluss

  • Juckreiz oder Brennen

  • Mögliche Beschwerden beim Wasserlassen

Eine stabile Vaginalflora ist die beste Grundlage für intime Gesundheit. Um die Balance zu unterstützen, können sinnvoll sein:

  • pH-ausgeglichene Intimpflegeprodukte

  • Pflege mit präbiotischen Inhaltsstoffen, die die „guten“ Bakterien fördern

  • Verzicht auf aggressive Seifen oder Intim-Deos

Bei Verdacht auf Bakterielle Vaginose sollte immer ärztlich abgeklärt werden, ob eine medikamentöse Behandlung nötig ist.


5. Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Sexuell übertragbare Infektionen sind ein sensibles Thema, betreffen aber viele Menschen – alle Geschlechter, in jedem Alter. Einige STI können ebenfalls Juckreiz, Brennen und andere Beschwerden im Intimbereich verursachen.

Mögliche Symptome (je nach Erreger verschieden):

  • Juckreiz oder Brennen

  • Ungewöhnlicher Ausfluss

  • Schmerzen beim Wasserlassen

  • Rötungen, Bläschen oder Wunden im Genitalbereich

Wenn du unsicher bist, woher deine Beschwerden kommen, gilt: Nicht raten – abklären lassen. Deine Hausärztin / dein Hausarzt oder Gynäkolog*in kann:

  • einen Test durchführen

  • die Ursache erkennen

  • die passende Behandlung einleiten

Begleitend können beruhigende Intimpflegeprodukte mit anti-juckreiz-wirksamen Inhaltsstoffen helfen, das unangenehme Gefühl zu lindern, während Medikamente die eigentliche Ursache behandeln.


Was du selbst tun kannst: Intimpflege & Vorbeugung

Unabhängig davon, was die Ursache ist: Eine konsequente, hautfreundliche Intimhygiene kann einen großen Unterschied machen und langfristig zu mehr Wohlbefinden „da unten“ beitragen.

Worauf du achten kannst:

  • Verwende milde, pH-ausgeglichene Intimwaschprodukte, keine aggressiven Duschgele

  • Reinige den Intimbereich nur äußerlich

  • Trockne die Haut sanft ab, nicht rubbeln

  • Trage atmungsaktive Unterwäsche (z. B. Baumwolle)

  • Wechsle verschwitzte Kleidung zeitnah, besonders nach Sport

  • Vermeide übermäßiges Waschen und Intimsprays mit starkem Duft


Unterstützung durch präbiotische Intimpflege

Spezielle Intimpflegeprodukte mit präbiotischen Inhaltsstoffen können helfen, das natürliche Gleichgewicht der Bakterien im Intimbereich zu unterstützen und den optimalen pH-Wert zu stabilisieren. So wird die Hautbarriere gestärkt und unangenehmen Beschwerden kann entgegengewirkt werden.

Besonders interessant sind Formulierungen mit:

  • Zitronenschalenöl – bekannt für seine natürlichen antibakteriellen und antifungalen Eigenschaften, insbesondere im Kampf gegen Candida-Hefepilze

  • Vitamine, Mineralstoffe & Antioxidantien – zur Unterstützung der Hautregeneration

  • Beruhigenden Pflanzenextrakten – zur Linderung von Juckreiz und zur Pflege gereizter, geröteter Haut

Solche Kombinationen können helfen,

  • Juckreiz zu lindern

  • gereizte, empfindliche Intimhaut zu beruhigen

  • die natürliche Schutzfunktion der Haut zu stärken


Fazit: Intime Beschwerden ernst nehmen – aber nicht schweigen

Jucken im Intimbereich, Brennen oder ungewöhnlicher Ausfluss sind unangenehm, aber sie sind auch Signale deines Körpers. Ob Wechseljahre, Scheidenpilz, Bakterielle Vaginose, Allergien oder eine sexuell übertragbare Infektion dahintersteckt – je besser du die möglichen Ursachen kennst, desto gezielter kannst du handeln.

  • Bei starken, anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden solltest du immer ärztlichen Rat einholen.

  • Ergänzend kann eine sanfte, präbiotische Intimpflege dabei helfen, das natürliche Gleichgewicht deiner Intimflora zu erhalten und die Haut zu beruhigen.

So machst du aus „unangenehmen Beschwerden“ ein Thema, das du aktiv angehst – für mehr Komfort und Sicherheit im Alltag.

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